Schulterprothese

Definition

Der künstliche Gelenksersatz der Schulter führte im Vergleich zur Hüfte und Knie lange Zeit ein Schattendasein. Durch die konsequente Weiterentwicklung der Prothesenmodelle und der OP Technik ist es mittlerweile möglich, zuverlässig gute Ergebnisse zu erreichen. Seit 2005 implantiere ich regelmäßig bis zu 50 Schulterprothesen pro Jahr und habe mir dadurch eine entsprechende Expertise erarbeitet.

Empfehlung

Wie bei allen Gelenken kann eine Prothese immer nur der letzte Schritt der operativen Behandlung sein. Die Indikation stellt sich daher nur, wenn die Schmerzen und/oder der Funktionsverlust nicht weiter toleriert werden können.

Mögliche Operationen

Anatomische Prothese

Bei der anatomischen Prothese werden die beiden Gelenkspartner in gleicher Form mit einem Metall (Kopf) und Kunststoff (Pfanne) ersetzt. Zur Implantation muss ein Teil der Rotatorenmanschette abgelöst werden. Da diese Sehne erst wieder anwachsen muss, gestaltet sich auch die Nachbehandlung deutlich weniger aggressiv und somit länger, wie bei der Inversen Prothese.

Inverse Prothese

Bei der Inversen Prothese werden die Gelenkspartner „vertauscht“. An der Pfanne wird eine Halbkugel und im Oberarmschaft eine Pfanne implantiert. Dadurch wird verhindert, dass bei bestehendem Sehnendefekt der Oberarmkopf am Schulterdach schmerzhaft anschlägt. Da dabei eine funktionierende Rotatorenmanschette keine unabdingbare Voraussetzung ist, konnte das Indikationsspektrum deutlich erweitert werden: Arthrose, nicht rekonstruierbarer Sehnendefekt; nicht rekonstruierbare und fehlverheilte Oberarmkopfbrüche, Z.n. Infektionen der Schulter,….. Zudem ist auch die Komplikationsrate deutlich niedriger und die Rehabilitation wesentlich kürzer, sodass dieses Modell wesentlich häufiger zum Einsatz kommt als die anatomische Prothese.